Ein Hausgiebel aus dem Weltall
Es half alles nichts. Das 1908 erbaute Eckhaus gegenüber des Leher Pausenhofes, Potsdamer Straße 10 in Bremerhaven, musste im vergangenen Frühjahr leider abgerissen werden. Das Haus wäre sonst womöglich irgendwann eingestürzt.
Der Verfall des dreistöckigen 8‑Familien-Wohnhauses aus der Gründerzeit war nicht mehr aufzuhalten. Die Erker waren vollkommen marode und drohten auf die Straße zu stürzen. Lose Dachpfannen und bröckelndes Mauerwerk gefährdeten die Passanten. Der Bürgersteig musste schon 2009 für Fußgänger gesperrt werden.
Nach dem Abriss zeigte sich, dass das Eckhaus doch noch eine Funktion hatte: Es stützte die Nachbarhäuser. Das linke Gebäude begann zu wackeln, und aufgrund verrosteter Stahlträger drohte der Giebel einzustürzen. Bis zur Stabilisierung des Wand mussten die Eigentümer ihr Haus verlassen.
Seit dem Verschwinden des Eckhauses blicken Vorübergehende auf graue Wände, die einen traurigen Eindruck hinterlassen. Doch für das rechte Haus in der Potsdamer Straße hat sich das Stadtplanungsamt etwas einfallen lassen. Die Behörde hat den Bremerhavener Graffiti-Künstler Christian Aretz beauftragt, die Giebelwand künstlerisch zu gestalten. Der hat sich vom Weltall inspirieren lassen und die Fassade mit wunderschönen Elementen des Universums hergerichtet.
Sehr gute Fotos einer gelungenen Aktion, die einen städtebaulichen Verlust einigermaßen ausbügelt.