Heute vor 51 Jahren
Volkspolizisten und Betriebskampfgruppen der DDR beginnen mit dem Bau der Berliner Mauer.
In der Nacht vom 12. auf den 13. August 1961 begann die DDR, die Straßen und Gleiswege nach West-Berlin abzuriegeln. Sowjetische Truppen waren an den alliierten Grenzübergängen präsent. Alle noch bestehenden Verkehrsverbindungen zwischen den beiden Teilen Berlins wurden unterbrochen. Allerdings waren die West-Berliner S‑Bahn- und U‑Bahn-Linien auf den Tunnelstrecken unter Ost-Berliner Gebiet nur insoweit betroffen, dass ein Ein- bzw. Ausstieg nicht mehr möglich war. Nur noch die den Bahnhof Friedrichstraße berührenden Linien hatten einen Halt zum Erreichen der dort eingerichteten Grenzübergangsstelle.
Eigentlich wurde am 13. August 1961 nur die Sektorengrenze abgeriegelt. An diesem und den Folgetagen wurden an einigen Stellen Mauern gebaut, an anderen wurden Zäune aufgestellt und Stacheldraht gezogen. In der Bernauer Straße standen Gebäude direkt auf dem Grenzverlauf, so dass der Bordstein zu West-Berlin gehörte, während der Bau auf Ost-Berliner Gebiet stand. In solchen Fällen wurden die Hauseingänge zugemauert. Die Bewohner gelangten nur über die Hinterhöfe zu ihren Wohnungen. In den Tagen nach der Abriegelung der Sektorengrenze kam es zu vielen Fluchtversuchen, die später durch den Zubau der Fenster, die sich an der Sektorengrenze nach West-Berlin öffneten, und den weiteren Ausbau der Grenzsicherungsanlagen erschwert wurden.
Die Entscheidung zur Schließung der Sektorengrenze fiel bei einer Besprechung zwischen Chruschtschow und Ulbricht am 3. August 1961 in Moskau. Der Plan zum Mauerbau war ein Staatsgeheimnis der DDR-Regierung. Die Mauer wurde auf Geheiß der SED-Führung errichtet – entgegen den Beteuerungen des Staatsratsvorsitzenden der DDR, Walter Ulbricht, am 15. Juni 1961. Eine Journalistin hatte damals gefragt, ob die Bildung einer freien Stadt bedeutet, dass die Staatsgrenze am Brandenburger Tor errichtet wird.
Darauf antwortete Walter Ulbricht:
„Ich verstehe Ihre Frage so, dass es Menschen in Westdeutschland gibt, die wünschen, dass wir die Bauarbeiter der Hauptstadt der DDR mobilisieren, um eine Mauer aufzurichten, ja? Mir ist nicht bekannt, dass [eine] solche Absicht besteht, da sich die Bauarbeiter in der Hauptstadt hauptsächlich mit Wohnungsbau beschäftigen und ihre Arbeitskraft dafür voll ausgenutzt wird, voll eingesetzt wird. Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu errichten.“
Ulbricht war damit der erste, der den Begriff „Mauer“ in diesem Bezug öffentlich verwendete – zwei Monate, bevor sie überhaupt stand. Über den Bau der Mauer war zu jenem Zeitpunkt jedoch noch nicht entschieden.
Quelle Bilder und Text:
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